Der Killesbergturm, ein 42 Meter hoher Aussichtsturm im Höhenpark Killesberg in Stuttgart, verbindet als echtes Ingenieurmeisterwerk und preisgekröntes Bauwerk die Stadt mit der umgebenden Natur. Als Geschenk des Verschönerungsvereins Stuttgart e.V. an die Stadt und ihre Besucher zur Feier des 140. Jubiläums des Vereins erbaut, steht er heute als Symbol für Innovation und Gemeinschaft im Herzen von Stuttgart.
Dank seiner einzigartigen Stahl-Netz-Struktur mit vier Plattformen und zwei gegenläufigen Treppenaufgängen bietet der Turm bei deinem Besuch spektakuläre Panoramablicke auf die Stadt und ihre Landschaft. Er markiert zudem den Endpunkt des „Grünen U“, einem grünen Korridor, der das Neue Schloss mit dem Killesberg Park verbindet, und dient als Start- und Endpunkt für verschiedenste Wander- und Spazierwege.
Inhalte
Design und Architektur
Der Killesbergturm, entworfen von Jörg Schlaich, ist ein Meisterwerk moderner Architektur und steht beeindruckend im Höhenpark Killesberg. Die Struktur des Turms ist inspiriert von den Seilnetz-Kühltürmen von Kraftwerken, was ihm ein einzigartiges Aussehen verleiht. Der Turm hat nach Aussage des Architekten eine Höhe von genau 40,4 Metern (Es gibt auch Quellen, die von 42 Metern sprechen, was wieder einmal zeigt, dass hier gerne übertrieben wird.) und besteht aus einer zentralen Maststruktur, umgeben von einem Netz aus 48 spiralförmigen Stahlseilen, die zusammen eine filigrane und doch robuste Konstruktion bilden.
Die Architektur des Turms umfasst vier Aussichtsplattformen, die in verschiedenen Höhen angeordnet sind – 8, 16, 24 und 31 Meter über dem Boden. Diese Plattformen bieten umfassende Panoramablicke auf die Nord- und Westseite Stuttgarts sowie die umliegenden Weinberge und Landschaften. Die zwei gegenläufigen Wendeltreppen, die die Plattformen verbinden, sind nicht nur funktional, sondern auch ein visuelles Highlight, das zur dynamischen Ästhetik des Turms beiträgt.
Die Konstruktion aus Edelstahlseilen und einem Gitterwerk hat mehrere Auszeichnungen gewonnen und demonstriert die innovative Ingenieurskunst, die in seine Gestaltung eingeflossen ist. Die gesamte Struktur wurde so entworfen, dass sie wartungsarm ist; alle Stahlkomponenten sind feuerverzinkt und lackiert, um Langlebigkeit und geringen Wartungsaufwand zu gewährleisten. Der Killesbergturm ist somit nicht nur ein Wahrzeichen Stuttgarts, sondern auch ein Paradebeispiel für nachhaltige und innovative Baukunst.
Historischer Kontext
Der Killesbergturm und der umgebende Höhenpark Killesberg sind nicht nur wegen ihrer architektonischen Bedeutung bemerkenswert, sondern auch wegen ihrer tief verwurzelten Geschichte. Ursprünglich wurde der erste Turm 1950 als Zaiser-Turm errichtet (Mehr dazu), benannt und diente als Sendeeinrichtung, die 25 Meter in die Höhe ragte. Diese frühe Version des Turms wurde geplant, um den Besuchern während der IGA 1993 einen umfassenden Überblick über das Gelände zu bieten.
Die dunklere Vergangenheit der Region während des Nazi-Regimes beeinflusste ebenfalls die Geschichte des Killesbergturms. Das Gebiet diente als Sammelpunkt für die Deportation jüdischer Bürger, was die Planung und das Bewusstsein für die spätere Gestaltung des Turms und des Parks prägte. Der heutige Killesbergturm, der 2001 eröffnet wurde, steht somit nicht nur als technisches Meisterwerk, sondern auch als Mahnmal für die Vergangenheit.
Der Park selbst, ursprünglich 1939 von Hermann Mattern für die Reichsgartenschau entworfen, erzählt durch seine dynamische Topographie und die gestalterische Transformation von einer rauen, kargen Steinbruchlandschaft zu einem sanft modellierten, begrünten Erholungsraum eine Geschichte des Wandels und der Erneuerung.
Der Killesbergturm heute
Der Killesbergturm, ein Wahrzeichen im Höhenpark Killesberg, ist heute ein beliebtes Ziel für Touristen und Einheimische gleichermaßen. Die Anlage ist täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr im Sommer und von 10:00 bis 16:00 Uhr im Winter geöffnet, um Besuchern die Möglichkeit zu geben, die atemberaubende Aussicht zu genießen. Der Turm, der keine Aufzüge oder Rollstuhlrampen hat, ist nicht barrierefrei, was bei der Planung des Besuchs zu beachten ist.
Die Wartung und Versicherung des Turms wird vom Verschönerungsverein Stuttgart e.V. übernommen, während die Stadt Stuttgart für die Betriebssicherheit aufkommt. Dies zeigt das Engagement der Gemeinschaft, dieses historische Bauwerk zu erhalten. Der Killesbergturm kann auch für private Veranstaltungen gemietet werden, wobei eine Eintrittsgebühr für Besucher erhoben wird, was ihn zu einem exklusiven Ort für besondere Anlässe macht.
Als Endpunkt des „Grünen U“ dient der Killesbergturm nicht nur als Aussichtspunkt, sondern auch als Knotenpunkt für zahlreiche Wander- und Spazierwege, die durch den Höhenpark Killesberg führen. Die einzigartige Lage und die herausragende Architektur machen ihn zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Stuttgarter Landschaft, der sowohl die Geschichte als auch die moderne Entwicklung der Stadt widerspiegelt.
Aussicht und Erlebnis
Der Killesbergturm, mit seinen vier Aussichtsplattformen, bietet dir eine unvergleichliche Möglichkeit, Stuttgart und seine Umgebung aus verschiedenen Höhen zu erleben. Diese Plattformen, gelegen bei 8, 16, 24 und 31 Metern, erlauben es dir, die Stadt in ihrer vollen Pracht zu überblicken. Von hier oben kannst du nicht nur die Stadt selbst, sondern auch die umliegenden Landschaften wie die Weinberge und grünen Hügel in aller Ruhe betrachten.
Die zwei gegenläufigen Wendeltreppen führen dich sicher und bequem zu diesen Aussichtspunkten. Während du die Treppen erklimmst, bietet sich dir aus jedem Winkel ein neuer, atemberaubender Ausblick, der dich sicherlich zum Staunen bringen wird. Der Turm selbst, eine beeindruckende Konstruktion aus Stahl, fügt sich harmonisch in den Höhenpark Killesberg ein, einem beliebten Erholungsgebiet, das sowohl Einheimische als auch Touristen anzieht.
Nicht nur der Killesbergturm, sondern auch andere Aussichtspunkte in der Nähe, wie der Fernsehturm Stuttgart und die Grabkapelle auf dem Württemberg, bieten spektakuläre Panoramablicke, die ein Muss für jeden Besucher sind. Jeder dieser Orte hat seine eigene, einzigartige Perspektive auf die Stadt, die es zu entdecken gilt.
Besucherinformationen
Der Killesbergturm begrüßt dich täglich von 07:00 bis 18:00 Uhr, wobei sich die Öffnungszeiten saisonbedingt ändern können. Für den Zutritt wird eine Eintrittsgebühr von 1 Euro pro Person erhoben. Erwachsene zahlen 3 Euro und Kinder zwischen 6 und 15 Jahren 1,50 Euro. Gruppenbesuche können durch eine vorherige Kontaktaufnahme mit der Turmverwaltung organisiert werden.
Erreichbar ist der Killesbergturm bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Die U-Bahn-Linien U5 und U12 sowie die Buslinien 43 und 44 führen dich direkt zum Höhenpark Killesberg. Zusätzlich gibt es Parkmöglichkeiten am Parkeingang, die besonders praktisch sind, wenn du mit dem Auto anreist.
- Adresse: Am Höhenpark, 70192 Stuttgart, Deutschland
- Google Maps Link: Killesbergturm auf Google Maps
- Öffentliche Verkehrsmittel:
- U-Bahn: Linien U5, U6, U7, U12 und U15 bis Haltestelle „Killesberg“.
- Bus: Linie 43 und 44 bis Haltestelle „Killesberg“.
Ein Besuch im Killesbergpark selbst ist kostenfrei, allerdings wird für eine Fahrt mit der Killesbergbahn eine Gebühr erhoben. Dies bietet dir eine wunderbare Möglichkeit, den Park auf entspannte Weise zu erkunden und die vielfältige Landschaft und Natur zu genießen.
Weitere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
Nicht weit vom Killesbergturm entfernt, laden der Wartberg und der Bismarckturm zu weiteren Entdeckungen ein. Beide bieten beeindruckende Aussichten über die Stadt Stuttgart, die du nicht verpassen solltest.
Wartberg
Der Wartberg, ein oft übersehener Juwel, erhebt sich sanft über die Nordstadt und bietet eine ruhige Oase abseits der Hektik der Stadt. Von hier aus hast du einen freien Blick über die Dächer Stuttgarts und bei klarem Wetter sogar bis zum Schwarzwald. Es ist der perfekte Ort, um einen Sonnenuntergang zu genießen oder einfach nur die Seele baumeln zu lassen.
- Adresse: Wartberg, 70191 Stuttgart, Deutschland
- Google Maps Link: Wartberg auf Google Maps
- Öffentliche Verkehrsmittel:
- U-Bahn: Linie U5, U7, U12, U15 bis Haltestelle „Stadtbibliothek (Bibliothek)“ oder „Pragfriedhof“, von dort aus ist es ein kurzer Spaziergang.
- Bus: Linien 44 und 55 bis Haltestelle „Pragfriedhof“.
Bismarckturm
Der Bismarckturm, der zu Ehren des ersten deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck errichtet wurde, steht majestätisch auf einer Anhöhe und ist ein beliebtes Ziel für Geschichtsinteressierte und Architekturliebhaber. Die Struktur selbst ist ein beeindruckendes Beispiel für historische Baukunst und bietet eine Plattform, von der aus man einen 360-Grad-Blick auf die umgebende Landschaft hat. Ein Besuch hier bietet nicht nur kulturelle Einblicke, sondern auch eine Chance, tief durchzuatmen und die Natur zu genießen.
- Adresse: Am Bismarckturm, 70192 Stuttgart, Deutschland
- Google Maps Link: Bismarckturm auf Google Maps
- Öffentliche Verkehrsmittel:
- U-Bahn: Linie U5 bis Haltestelle „Bismarckturm“. Der Turm ist direkt an der Haltestelle gelegen.
- Bus: Linie 43 bis Haltestelle „Bismarckturm“.
Fazit: Ein wunderschönes Ausflugsziel in Stuttgart
Der Killesbergturm und der Höhenpark Killesberg bieten dir als Besucher eine einzigartige Mischung aus architektonischer Meisterleistung, historischer Bedeutung und natürlicher Schönheit. Die spektakulären Panoramablicke, die innovative Ingenieurskunst und die tiefe historische Verwurzelung des Turms innerhalb der Stadtgeschichte Stuttgarts lassen keinen Zweifel daran, dass dieser Ort mehr als nur eine Sehenswürdigkeit ist. Er ist ein beeindruckendes Symbol für die Verbindung von Natur, Geschichte und moderner Technologie, das Besuchern unvergessliche Eindrücke hinterlässt.
Darüber hinaus verdeutlicht der Killesbergturm die Bedeutung von Gemeinschaft und Innovation, indem er den Geist seiner Stadt widerspiegelt und gleichzeitig eine Brücke in die Zukunft schlägt. Als ein Ort, der sowohl zum Nachdenken anregt als auch zur Erholung einlädt, legt er Zeugnis von der Fähigkeit des Menschen ab, außergewöhnliche Orte zu schaffen, die die Vergangenheit ehren und die Gegenwart bereichern.
FAQs
1. Wie viele Stufen gibt es im Killesbergturm?
Der Killesbergturm hat insgesamt 348 Treppenstufen. Jede dieser Stufen wurde durch Spenden finanziert, was ihre besondere Bedeutung unterstreicht.
2. Woher kommt der Name Killesberg?
Der Name Killesberg ist wahrscheinlich von dem keltischen Wort „Külle“, was Bergnase oder Kuppe bedeutet, abgeleitet. Der Killesberg ist mit 417 Metern der höchste Punkt der Feuerbacher Heide, und heute befindet sich dort das „Haus am Killesberg“ des Deutschen Roten Kreuzes, ein Altersheim.
3. Wann fährt die Bahn im Höhenpark Killesberg?
Die Bahn im Höhenpark Killesberg fährt von Montag bis Freitag zwischen 14:00 und 17:30 Uhr, mittwochs sogar von 10:30 bis 17:30 Uhr. Die Abfahrten erfolgen alle 30 Minuten, bei Bedarf auch häufiger. Während der Pfingst- und Sommerferien fährt die Bahn täglich von 10:30 bis 17:30 Uhr.
Weiterführende Links und Quellen
- Offizielle Webseite des Killesbergturms mit Informationen zu seiner Konstruktion und Geschichte: www.killesbergturm.de
- Wikipedia-Seite mit Informationen zum Design des Killesbergturms und seiner einzigartigen architektonischen Struktur: Wikipedia Killesbergturm
- Projektseite von Schlaich Bergermann Partner mit technischen Details zum Killesbergturm: Schlaich Bergermann Partner Projektseite
- Tourismusseite der Stadt Stuttgart mit Informationen zu den Aussichtspunkten und Panoramablicken am Killesbergturm: Stuttgart Tourismus Killesbergturm
- Informationen zur dynamischen Ästhetik des Killesbergturms auf Wikipedia: Wikipedia Ästhetik des Killesbergturms
- Informationen zu den Auszeichnungen des Killesbergturms und seiner nachhaltigen Baukunst: Stuttgart Tourist über Killesbergturm
- Artikel in den Stuttgarter Nachrichten über die dunkle Vergangenheit des Killesbergturms während des Nazi-Regimes: Stuttgarter Nachrichten
- Informationen zur Eröffnung des heutigen Killesbergturms im Jahr 2001: Stuttgart.de Tourismus
- Hintergrundinformationen zur Planung und Gestaltung des Höhenparks Killesberg, ursprünglich für die Reichsgartenschau 1939 entworfen: Baunetz Architekten über Hermann Mattern